Chemie



Da ist so viel Chemie drin! Na und?
Geht man beim Einkauf durch die Regale eines Supermarktes oder
einer Drogerie, dann stellt man fest: Überall Chemie!
„Ohne Ammoniak“ wird ein Produkt beworben. Dann muss der Stoff
wohl gefährlich sein. Auf der Lakritzpackung steht: „Enthält
Ammoniumchlorid“. Klingt ähnlich, sollte man das Essen?
Ammoniumchlorid wird von Neuntklässlern als ein Salz des
Ammoniaks erkannt. Ammoniak! Also doch gefährlich?
So gefährlich wie Kochsalz.
Natriumchlorid besteht aus Natrium, welches höchst explosiv auf den
Kontakt mit Wasser reagiert, und aus Chlor, einem tödlichen Giftgas.
Aber nach einer chemischen Reaktion erhält man völlig harmloses
Kochsalz.
Aber dann noch all die vielen Zusatzstoffe auf den Verpackungen:
E300! Auch der Name klingt nicht ungefährlich: Ascorbinsäure.
Und E306; Tocopherol!
Man könnte meinen, man bräuchte einen Universitätsabschluss, um
einkaufen zu gehen. Der Eindruck ist falsch, aber wir, unsere
Gesellschaft, braucht kritische Konsumenten. Das Rüstzeug hierfür
bekommen sie unter anderem im Chemieunterricht.
Wer nämlich in Klasse 10 aufgepasst hat der weiß, dass hier lediglich
Vitamin C (E300) und Vitamin E (E306) zugefügt wurden.
Alle Stoffe „sind“ Chemie, auch die unscheinbaren, ungefährlichen.
Wenn Sie sich zu Hause Ihre Hände nach dem Einkauf waschen,
wissen Siebtklässler, dass sich Fett nicht in Wasser löst. Kochen Sie
sich dann einen Kaffee, erzählt der/die Naseweis/in vielleicht, dassMama/Papa gerade eine Extraktion vornimmt. „Das ist wichtig für die
Gewinnung von Rohstoffen!“
Sind Ihnen im Supermarkt die schweren, dicken Feuerschutztüren
aufgefallen? Die bestehen oft aus Metall. Nur: Metalle brennen ganz
hervorragend! „Wir haben damit Wunderkerzen gebaut“ könnte Ihr
Kind Ihnen ab Klasse 8 erzählen, „und Kupfer verbrennt grün!“.
Alles schön und gut, aber wie schon Goethe klagt bleibt das Rätsel
darüber „was die Welt im Innersten zusammenhält“.
Er gibt auf und versucht es mit der Magie. Wir nicht!
Über Hypothesenbildung und das Auswerten von Versuchen wird
klar: Wir unterscheiden zwischen dem, was man sehen und messen
kann (Stoffebene) und dem, was die kleinsten Teilchen machen
(Strukturebene).
In Klasse 9 sind die Schüler dann in der Lage, selbstständig
elektrischen Strom fließen zu lassen, weil sie wissen, wie sich die für
uns unsichtbaren Atome verhalten.
In Klasse 10 erkennen die Schüler, dass Säure nicht gleich Säure ist,
dass diese ebenso nützlich sein können wie gefährlich. Zum Teil
lebensgefährlich!
In der Oberstufe dann dringen wir soweit in die Materie ein, dass klar
wird: Ohne die Entwicklung vom mittelalterlichen Alchemisten bis
heute gäbe es gar keine Supermärkte! Auch auf vieles andere
müssten wir verzichten.
Die Fachdisziplin Chemie beschäftigt sich mit Stoffen.
Wie sie entstehen, wie sie sich verhalten und verändern und wie man
dies beeinflussen kann. Das ist schon von ganz allein faszinierend.Wir als Kollegen am Gymnasium Neu Wulmstorf fühlen uns dazu
berufen, Neugierde und Erkenntnisse zu fördern. Wir erreichen
dieses Ziel durch die enge Verknüpfung theoretischer Grundlagen mit
praktischen Versuchen, deren Anzahl und Umfang den
Chemieunterricht an unserer Schule in besonderem Maße
auszeichnet. Zudem betreuen wir nationale und internationale
Wettbewerbe, kooperieren mit der Zukunftswerkstatt Buchholz und
besuchen regelmäßig außerschulische Lernorte.
ANSPRECHPARTNERIN
Frau Schaardt