Gymnasiastin aus Neu Wulmstorf gewinnt Vorlesewettbewerb

Die beste Vorleserin 2023 im Landkreis Harburg (West) heißt Johanna Janke. 

Die Neu Wulmstorfer Gymnasiastin hat den 64. Regionalentscheid des Vorlesewettbewerbs des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, der wie in jedem Jahr von der Buchholzer Stadtbücherei organisiert wurde, für sich entschieden. Erstmals ist dieser im Landkreis Harburg auf die Regionen Ost (Winsen) und West (Buchholz) aufgeteilt worden. In Winsen entschied Paula Maria Beuse vom Gymnasium Winsen den Wettbewerb für sich. „Beide 1. Plätze werden den Landkreis beim Bezirkswettbewerb vertreten, der zwischen Mitte März und Mitte April stattfindet“, berichtet Martina Fäsecke vom Leitungsteam der Stadtbücherei.

„Wir hatten wieder viele tolleJohan Vorleserinnen und Vorleser“, sagt Fäsecke. Die Jury hat es sich – wie auch die Kolleginnen und Kollegen in Winsen – mit der Entscheidung deshalb auch nicht leicht gemacht. Johanna, die aus dem Buch „Daliahs Garten“ von Fabiola Turban vorgetragen hat, „war bei ihren Vorträgen ruhig, hat gut betont und klar vorgetragen, ihre Texte spannend interpretiert“, erzählt Fäsecke. Im Fremdtext habe sie ebenfalls überzeugt. Die Entscheidung der Jury sei am Ende denn auch eindeutig gewesen. Übung macht in diesem Fall wohl die Meisterin. „Ihre Eltern haben berichtet, dass Johannas Wunschzettel zum Geburtstag oder zu Weihnachten immer voll mit Buchwünschen sind.“

Der seit 1959 stattfindende Vorlesewettbewerb ist der älteste und größte Schülerwettbewerbe Deutschlands. Jahr für Jahr sind rund 600 000 Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen am Start. Er wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels veranstaltet und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Ziele des Vorlesewettbewerbs sind, die Begeisterung für Bücher in die Öffentlichkeit zu tragen, Freude am Lesen zu wecken sowie die Lesekompetenz von Kindern zu stärken. Der Wettbewerb wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Etappen führen von der Schule über Stadt-, Kreis-, Bezirks- und Länderebene bis zum Bundesfinale, das voraussichtlich im Juni  stattfinden wird. Die Regionalwettbewerbe werden von Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen oder anderen kulturellen Einrichtungen organisiert.

Quelle: Süderelbe24.de

Bericht von Johanna über ihren großen Tag:

Am Dienstag, den 21.02.2023 fuhr ich mit meinen Eltern in die Stadtbücherei in Buchholz, denn dort fand der Vorlesewettbewerb des Kreises statt, bei dem ich im Vorlesen gegen neun andere Schülerinnen und Schüler antreten sollte. Ich war ziemlich aufgeregt, denn ich wusste, würde ich verlieren, hätte ich nicht so schnell wieder die Chance, es noch einmal zu probieren. Ich war mir sicher, dass ich als Erste vorlesen müsste und war erleichtert, als jemand Anderes aufgerufen wurde. Ich kam jedoch als letzte an die Reihe. Ich fing an zu lesen und bald spürte ich nicht mehr, dass ich ein Publikum hatte. Ich vertiefte mich in die Geschichte und schaffte es, mich nicht zu verhaspeln. Nach einer Jury-Beratung ging es in die nächste Runde: das Fremdtext-Lesen. Als ich an die Reihe kam, atmete ich einmal tief durch. Hoffentlich bekam ich das hin! Doch auch bei dem Fremdtext hatte ich kaum Probleme. Und doch hatte ich eine andere Kandidatin im Auge, die ebenfalls sehr gut gelesen hatte. Ich war mir sicher, dass sie gewinnen würde. Nach einer weiteren Pause wurden wir alle nach vorne gerufen und erhielten ein Lob und eine Teilnehmerurkunde. Dann war es soweit: Die Jury sagte: "und die Gewinnerin ist...". Ich sah zu dem Mädchen. "Johanna!" Die Jury lächelte. Meine Konkurrentin nickte mir ebenfalls lächelnd zu. Ich hatte gewonnen!

Johanna Janke

(Foto: S. Sobkowiak)