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„Keine Angst vor der Angst“ oder „Angst ist ein blödes Huhn“

„Keine Angst vor der Angst“ oder „Angst ist ein blödes Huhn“

Jede und jeder von uns hat vor irgendetwas Angst, denn Angst ist ein lebenswichtiger Schutzmechanismus. Problematisch ist es, wenn die Angst übergroß wird und einen lähmt. Wie geht man dann damit um? Um diese Frage ging es bei der Vorstellung der Autorin Christine Rickhoff ihres Buches „Keine Angst vor der Angst“ für die 5. und 6. Klassen am letzten Freitag im Forum.

Die Idee zu dem Buch kam der Autorin vor drei Jahren durch ihren Sohn, der Ängste geäußert hatte, mit denen er nicht umzugehen wusste. Um dem so gängigen Phänomen Angst auf den Grund zu gehen und verschiedene Perspektiven zum Umgang mit Ängsten zu beleuchten, befragte Frau Rickhoff 100 verschiedene Leute zwischen 6 und 92 Jahren, darunter Angstforscher:innen, Extremsportler:innen, Schauspieler:innen und Lehrer:innen.

Die Antworten, die sie gesammelt hat, sind ebenso vielfältig wie verblüffend, denn wer hätte z.B. gedacht, dass Andreas Fröhlich, der Sprecher von Bob Andrews der ???, früher Angst vorm Vorlesen hatte und der Olympiasieger im Vielseitigkeitsreiten, Michael Jung, Angst, sich auf ein Pferd zu setzen? Und dass es keine Angst gibt, die es nicht gibt. Die Bandbreite der Ängste ist nämlich schier grenzenlos, sie reicht von Ängsten vorm Alleinsein und vor wilden Tieren über Versagensängste, z.B. beim Sport, bis zu Ängsten vor Gegenständen wie Bällen.

In ihrem Vortrag stellte Frau Rickhoff Beispiele vor und zeigte wirksame Strategien auf, wie man mit Ängsten umgehen kann, denn Angst ist „ein doofes Huhn“ und lässt sich recht einfach austricksen. So lässt sich die Angst beispielsweise manipulieren, indem man sie laut anspricht, eine Powerpose einnimmt oder sich ein persönliches Krafttier auswählt. Hilfreiche Mittel gegen Angst sind auch Vertrauen und Humor.

In einem Quiz wurden Fragen mit Bezug zum Buch gestellt, etwa welche Person besonders viel Mut bewiesen hat (Antwort: Der Wirtschaftswissenschaftler Janis McDavid, der ohne Arme und Beine den Kilimanjaro erklommen hat und unter anderem begeisterter Rennfahrer ist), und die einzelnen Klassen konnten über Verteter:innen Schokolade gewinnen.

Abschließend konnten noch Fragen gestellt werden. Dabei wurde deutlich, wie sehr das Thema die SuS angesprochen und berührt hat, und es war großartig zu beobachten, wie offen sie von ihren Gefühlen erzählen und sich gegenseitig stärken.

Ein herzliches Dankeschön an Frau Rickhoff für diese sehr facettenreiche, lehrreiche und anschauliche Vorstellung, aber auch an die Organisatorin Frau Mahler.

Das Buch „Keine Angst vor der Angst“ ist übrigens im Oetinger-Verlag erschienen und für 20 Euro überall dort zu erhalten, wo es Bücher gibt.

Okka Wrede

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