Aktuell

Oberstufen-Kursfahrt 2024

Es fing alles damit an, dass die Bahn pünktlich war und alle SUS es trotz ausgefallener S-Bahnen rechtzeitig zur Abfahrt am Harburger Bahnhof schafften à der letzte – im Mantel !!! - sprang quasi in Harburg in den abfahrenden ICE! Topp Leistung!
Nein, dies ist nicht der Anfang eines Märchens, sondern der Studienfahrt nach Frankfurt des 13. Jahrgangs vom 19. bis zum 23.08.2024, die weiterhin unproblematisch verlief.

So ging auch die Zimmerverteilung in der Jugendherberge reibungslos vonstatten und alle hatten erst einmal Zeit, die Umgebung zu erkunden, bevor sie um 18 Uhr zu einem gemeinsamen Picknick am gegenüberliegenden Mainufer wieder zusammenkamen. Bei perfektem Wetter wurde im Abendlicht mit grandiosem Blick auf die Skyline verschiedenstes Fingerfood gekostet, Karten und Frisbee gespielt, und ab 20.30 durften die SuS sich bis zur Zimmerkontrolle um 22.30 Uhr noch selbst ein Bild vom Umfeld der Jugendherberge machen, natürlich unter bestimmten Auflagen. Alle waren am Ende des Tages so müde, dass die Ausgangskontrolle wenig zu tun hatte😉 und alle am nächsten Tag halbwegs ausgeruht um 9 Uhr zum Treffpunkt vor der DJH erschienen.

Tag 2 begann mit Stadtführungen von der Paulskirche aus, dem Symbol der demokratischen Be- wegung in Deutschland.
In fünf verschiedenen Gruppen erfuhren die SUS sowie ihre Lehrkräfte interessante Fakten über die Mainmetropole, so z.B. dass das Kopfsteinpflaster der Altstadt aus vietnamesischem Ba- salt besteht, weil der als besonders belastbar gilt, und dass viele Häuser sogenannte Spolien (= erbeutete Bauteile aus dem Kriegsschutt) aufweisen, welche von einer bewegten Vergangen- heit zeugen. Es wurde deutlich, dass die Stadt eine Mischung verschiedenster Stile darstellt, derzeit 17 Wolkenkratzer im Bau sind und Frankfurt sich in Konkurrenz zu Berlin bemüht, seinen Status als Global City ersten Ranges zu behaupten.

Nach den Führungen durften alle sich in einer etwa zweistündigen Mittagspause stärken, bevor um 14 Uhr der Maintower das nächste Ziel darstellte. Leider waren nicht alle schwindelfrei ge- nug, um den spektakulären Weitblick von oben bis zu den angrenzenden Hügelketten von Taunus und Odenwald zu genießen, aber es war an sich schon beeindruckend, zwischen den Wolkenkratzern zu flanieren, die der Frankfurter City nicht von ungefähr den Titel Mainhattan eingetragen haben.

Letztes Ziel war die EZB, wo die Gruppe nach intensiven Sicherheitsvorkehrungen einem Vor- trag zum Thema „Was macht die Europäische Zentralbank“ lauschen konnte. Die Sorge einiger (auch der Lehrkräfte;), während der 100 Min dauernden Präsentation einzuschlafen, war indes unbegründet, da das doch recht nüchterne Thema von einer jungen Französin sehr charmant vorgetragen wurde und - natürlich im eigenen Interesse der Organisation - auch Fragen zum beruflichen Werdegang an der EZB beantwortet wurden. Leider konnten wir keinen Rundgang durch das Gebäude vornehmen, aber die exponierte Stelle des Bauwerks und die historische Vergangenheit des Geländes sprachen für sich. Der heute denkmalgeschützte Keller war ehe- mals ein Gemüselager und wurde in den Jahren 1941 - 1945 in schrecklichster Weise von den Nazis als Deportationsbahnhof für mehr als 10.000 Frankfurter Juden missbraucht.

Am Abend trafen sich einzelne Gruppen zum Erkunden von Sachsenhausen, dem Stadtteil hin- ter der DJH, der seinen Namen angeblich der Ansiedlung von Sachsen durch Karl den Großen verdankt, und eine Vielzahl von Bars und Apfelweinschenken aufweist.
Da Fr Wrede am nächsten Abend für die Achillessehnen-OP vorzeitig abreisen musste,

hatte sich der Kurs noch ein gemeinsames Karaoke-Singen gewünscht. Tatsächlich befand sich auch eine Bar in unmittelbarer Nähe der Jugendherberge, die sich zwar als heruntergekomme- nes Kellerloch entpuppte, was nur auf Anfrage spontan gebucht (Danke, AMY!!!) werden konnte, aber durchaus seinen Zweck erfüllte.

In den zwei Stunden vor Ort hatten alle Anwesenden (neben vielen Kursteilnehmer*innen auch Frau Goebel (hab mich SO SEHR über die Einladung dazu gefreut 😊) - eine wahre Karaoke-Queen - und einige andere SuS des Jahrgangs) richtig viel Spaß! Während sich einzelne Schüler Battles lieferten („gib mir moves like Jagger und ihr werdet sehen“) stimmten andere gefühlvolle Balladen an oder schmetterten gemeinsam zu Songs wie „Dancing Queen“ oder „Umbrella“. Um 22:25h musste die absolut kurzweilige Gaudi zwar beendet werden, damit die Zimmerkontrolle problemlos erfolgen konnte, aber es war dringend Zeit für frische Luft!

Am nächsten Tag fand der sogenannte Fachtag statt, an dem die einzelnen Kurse ein fachspe- zifisches Programm absolvierten.
Für den Deutsch-LK bedeutete das zunächst eine Führung im Goethe-Haus, die sehr positiv aufgenommen wurde, zumal es interessante Objekte wie die astronomische Hüsgen-Uhr zu bestaunen gab und die Führerin sich viel Zeit nahm. Beim anschließenden Besuch des Roman- tik-Museums gefiel den SuS der kreative Anteil (mit Versatzstücken konnte z.B. selbst gedichtet werden), es wurde aber beklagt, dass zu viele einzelne Autor*innen beleuchtet wurden, ohne einen größeren Zusammenhang erkennen zu lassen.

Anschließend ging es noch zum Campus Westend, einem der fünf Campus der Goethe-Univer- sität, die einen sehr guten internationalen Ruf besitzt mit insgesamt 16 Fachbereichen und 158 Studiengängen.
Auf dem riesigen Campusareal sind alle Geistes- und Gesellschaftswissenschaften angesie- delt sowie einige Mensen und Cafés. So bildete auch das gemeinsame Essen in der Mensa Casino den Abschluss des Fachtages, und ab 16 Uhr konnten die SuS eigenen Interessen nach- gehen, einige wollten einfach nur ausruhen, andere shoppen oder sich in einem Park setzen. Der Geschichts-LK erkundete in einem spannenden und tiefgehenden Workshop zum Thema „Erinnern“ den zuvor angesprochenen denkmalgeschützten und kaum veränderten Keller der EZB. Dort wurden den SchülerInnen eindrücklich die Situation der Juden, die im Nationalsozi- alismus in Massendeportationen aus Frankfurt verschleppt wurden, nähergebracht und das Denkmalkonzept der „Beiläufigkeit“ erklärt: So wie damals vor den Augen der Frankfurter und neben dem Trubel der Markthalle Massendeportationen der jüdischen Bevölkerung stattgefun- den haben, so soll auch das eher unscheinbare Denkmal mit angedeuteten Zitaten, noch sicht- baren Gleisen und dem dunklen Kellereingang in dieser „Beiläufigkeit“ begriffen werden.

Im Anschluss stärkte sich die Gruppe gemeinsam bei einem interkulturellen Mittagessen, pas- send zum Thema des 2. Semesters, schmiedete neue Pläne und tauschte sich rege über das Leben außerhalb der Schule aus. Ein Eis – wahlweise sogar mit Drachenfruchtgeschmack – be- endete den Fachtag des Geschichtsleistungskurs.

Der Physik-LK unter neuer Leitung 😉à Bernhard hat echt NIX gemerkt!!! begab sich nach an- fänglichen OrientierungsProblemen (Felix, der Retter!) nach Offenbach zum WetterPark des Deutschen Wetterdienstes. Danke, dass ihr alle wirklich ohne groß zu murren den zusätzlichen Langsprint von 42 Minuten hingelegt habt! Großartig! Bernhard machte uns mit den verschie- denen Messgeräten sowie Aufgaben des Wetterdienstes bekannt; vieles davon machte deut- lich, wie wichtig und abwechslungsreich diese sein können sowie mit welchen unterschiedli- chen Studienrichtungen dort ein Job gefunden werden kann. – Der (laut Bernhard) GRANDIOSE Blick herab auf Frankfurt von dem Aussichtsturm ... nun ja, Michele hatte auf den Aufstieg ver- zichtetàGUTE Entscheidung!

Für den Bio-LK ging es am Mittwochvormittag ins Senckenberg-Naturmuseum, um dort in zwei Kleingruppen an einem Workshop zur Evolution der Wirbeltiere teilzunehmen. Im Anschluss daran gab es noch die Möglichkeit, die weitläufigen Sammlungen mit Walskeletten, Dioramen und vielen weiteren Exponaten in Ruhe zu betrachten und sich über die Vielfalt der Lebewesen zu informieren.

Nicht ganz freiwillig musste der Leistungskurs auch am darauffolgenden Donnerstag an einer Exkursion in den Frankfurter Zoo teilnehmen. Dort sollte eigentlich in einer ausgiebigen Füh- rung das Sozialverhalten der Primaten studiert werden. Leider wurde dieser Aspekt eher nur ein Teilaspekt einer umfangreichen Zooführung – möglicherweise, weil sich die Primaten nicht so wirklich sehen ließen an diesem Morgen? – so dass das eigentliche Ziel nicht ganz erreicht wurde.

Ein Großteil der anwesenden Schüler:innen hat dann aber den Zoo noch auf eigene Faust wei- ter erkundet und dort einen interessanten und abwechslungsreichen Vormittag verbracht. Ab- geschlossen wurde dieser „Ausflug“ dann mit einem gemeinsamen Eisessen im Zoo-Café. Der Kunst-LK startete in der SCHIRN-Kunsthalle mit einer Führung durch die Ausstellung “SELMA SELMAN. FLOWERS OF LIFE“ in den Fachtag. Nachdem die ausgestellten Werke der Künstlerin zunächst eigenständig angeschaut und erfahren werden sollten, unterstützt durch einen den Besuch begleitenden Fragenkatalog, kamen die Schülerinnen danach mit der Muse- umspädagogin ins Gespräch über die vielschichtigen, thematisch herausforderndenWerke der Künstlerin.

Nach einer kurzen Mittagspause ging der Museumsmarathon im Städel-Museum direkt weiter. Neben den zu besichtigenden Werken der Dauerausstellung lag der Fokus des Besuchs vor al- lem auf der Sonderausstellung „Städel / Frauen. Künstlerinnen zwischen Frankfurt und Paris um 1900“. Größtenteils eher im Kontrast zur modernen feministisch-aktivistischen Kunst Selma Selmans zeigte sich, dass Künstlerinnen um 1900 im Kunst-Schaffen, aber vor allem ge- nerell in der Präsentation ihrer Werke in der Öffentlichkeit, bisher unterrepräsentiert und ihre eher als Nischen-Kunst wahrgenommenen künstlerischen Produkte stark in der Motivwahl und der entsprechenden Darstellung eingeschränkt waren, obwohl diese Werke einen entschei- denden Beitrag zur modernen Kunst bilden. Mit der Städel-Ausstellung soll die Bedeutung der Künstlerinnen aufgezeigt werden. Als „Klammer“ des Fachtages stand damit die Auseinander- setzung von Künstlerinnen mit den sie umgebenden gesellschaftlichen Normen und Situatio- nen in ihren Werken im Fokus.

Am Donnerstagmorgen fanden sich die (bereits in Wulmse zugewählten) Gruppen zusammen, zu einem Besuch beim ZDF, im Zoo, im Waldstadion oder einer Schiffstour auf dem Main.
Bei der Bootstour haben unsere SuS den Altersdurchschnitt zwar deutlich gesenkt, aber es war (O-Ton Frau Göbel) „sehr cool, viel inzwischen Bekanntes aus einer anderen Perspektive zu se- hen.“

Die Fahrt zum Stadion der Eintracht Frankfurt begann schon sehr früh. Diese Überpünktlichkeit zahlte sich aus: Denn die SchülerInnen konnten die Spieler und Trainer auf ihrem Weg mit dem Fahrrad zum Training entdecken und ihnen zujubeln. Anschließend begann die Tour durch das Stadion im Museum des Vereins, bei dem die SchülerInnen allerhand Kurioses über selbst be- malte Fußballschuhe und falsche Pokale lernten. Auch die weniger Fußballinteressierten ka- men also auf ihre Kosten. Anschließend betraten wir die heiligen Hallen genauso wie die Spieler des Vereins auf dem Weg des Mannschaftsbusses zu den Kabinen und anschließend das Spiel- feld. Kurz vor dem Rasen war dann allerdings Schluss für uns, da wir diesen leider nicht betre- ten durften. Aber ein Gruppenfoto konnten wir machen. Nachdem wir noch unsere Interviewfä- higkeiten geübt hatten, verließen wir mit neu gekauften Souvenirs das Gelände, auf dem wir noch einige Jungspieler des Vereins zu einem Fotoshooting überreden konnten.

Die Exkursion zum ZDF-Sendezentrum Mainz erforderte zunächst einmal Ausdauer in der An- reise. Angekommen auf dem Sende-Gelände wurde die Fahrtzeit schnell entschädigt. Nach ei- nem kurzen Überblick über das Gelände allgemein konnte in einer sehr informativen und Besu- cher-nahen Backstage-Führung einer studentischen Hilfskraft ein Einblick in die Produktion di- verser Sende-Formate erreicht werden. Die Schüler*innen besichtigten Aufnahmestudios und einen Produktions- und Schnittraum. Eine Filmkamera mit Teleprompter wurde erklärt und durfte auch erprobt werden. Im multifunktionalen Studio, das entsprechend der zu produzie- renden Sendung, umgebaut werden kann, konnte man erahnen, wie es wäre, bei einer Sendung des aktuellen Sportstudios als Gast anwesend zu sein. Außerdem wurde das weitläufige Au- ßen-Gelände der Fernsehgarten-Produktion besichtigt. In einem ausführlichen Filmbeitrag konnte man die tagesfüllende Entstehung und Produktion der Tagesschau nachvollziehen. Die

Redaktions- und Produktionsräume dieser bedeutende Sende-Sparte sind leider nicht für Be- sucher*innen zugänglich. Alles in allem hat die Exkursion deutlich gemacht, wie Fernsehen ge- staltet wird, und welchen Programmauftrag öffentlich-rechtliche Medienanstalten erfüllen. Der Abend stand zur freien Verfügung, was zu kurzen Schüler-Lehrer-Kurstreffen oder Ähnli- chem genutzt wurde.

Am Freitag Morgen erfolgte - trotz der nun doch zu spürenden Erschöpfung ob des abwechs- lungsreichen Programms und der vielen Schritte - der Aufbruch wirklich BEEINDRUCKEND zü- gigàKomplimentanALLEZimmer,dieausnahmslosineinemprimaZustandhinterlassenwur- den! SUPER BUENO! Da haben wir Lehrer schon ganz andere Sachen auf TutFahrten erlebt! - Auf der Rückfahrt hatten wir ein ganzes Abteil für uns; nur anfänglich war es etwas lauter, bevor sich die meisten in Morpheus` Arme begaben – um Kraft fürs Wochenende zu sammeln ??? 😊

Obwohl Frankfurt anfangs doch eher zögerlich als Zielort akzeptiert wurde: Schön war’s! Die Tut-Lehrer*innen Ls, Gl, Gr, Sm und Wr

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