Kursfahrt nach München – 2022
Kursfahrt nach München 2022
Letzte Woche ging es für uns, den 13. Jahrgang, auf Studienfahrt nach München. Nachdem in den letzten Jahren so viele Fahrten und Ausflüge nicht stattfinden konnten, war unsere Vorfreude auf diese Reise entsprechend groß. So begaben wir uns am Montagmorgen mit unseren Tutoren Frau Goebel, Frau Martinschledde, Herrn Sundermann, Herrn Koch und Herrn Schröder-Schroedter voller Elan auf die achtstündige Fahrt mit dem ICE vom Hamburger Hauptbahnhof in die bayrische Landeshauptstadt.
In München angekommen bezogen wir zuerst die Zimmer in unserem Hostel. Danach machten wir uns mit unseren Tutoren zum Englischen Garten auf; einem weitläufigen Park im Herzen der Stadt. Dort ließen wir den Tag mit einem gemeinsamen Picknick und einer kurzen Abkühlung in der Isar ausklingen. Denn am Dienstag wartete ein langes Programm auf uns.
Morgens erkundeten wir beim fantastischem Wetter zunächst die Alt- und Innenstadt und lernten bei verschiedenen Führungen die Historie Münchens besser kennen. Auch konnten wir das berühmte Glockenspiel am Rathaus der Stadt bestaunen und auf dem Viktualienmarkt einen Überblick der lokalen kulinarischen Spezialitäten gewinnen. Nach der anschließenden Mittagspause sollte es dann in das Deutsche Museum gehen. In den äußerst anschaulichen Ausstellungen konnte man nicht nur viel Neues lernen, sondern ebenso oft bereits Bekanntes aus dem Unterricht wiederentdecken. Von Luft- und Raumfahrt über Chemie, Physik und Biologie bis hin zu Musik und Kunst war für jeden ein interessanter Themenbereich dabei. So gestaltete sich dieser Museumsbesuch also ganz anders und definitiv spannender als wir es zuvor erwartet hatten. Während sich für einen Teil unseres Jahrgangs direkt die Freizeit an den Museumsbesuch anschloss, bekam die andere Hälfte die Möglichkeit eine Brauerei zu besichtigen. Bei einer Führung durch die Brauanlagen erhielten wir einen Einblick in die Kunst des Bierbrauens und sahen, was in einer großen Brauerei hinter den Kulissen geschieht. Abschließend gab es für uns noch eine kleine Kostprobe des Bieres, welches nächstes Wochenende auf dem Oktoberfest ausgeschenkt wird.
Der Mittwoch begann mit einem deutlich ernsteren Programmpunkt. Eine Führung durch die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau sorgte dafür, dass wir uns noch einmal über dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte bewusst wurden. Nachdem wir bereits in der 10. Klasse die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Neuengamme bei Hamburg besichtigt hatten, wurden wir hier erneut über die schlimmsten Gräueltaten der Nationalsozialisten aufgeklärt. Einen Ort zu besuchen, an dem diese geschehen sind, nimmt einen entsprechend ziemlich mit. Um die verständlicherweise bedrückte Stimmung etwas zu heben sahen wir uns am Nachmittag in der Kunsthalle München die Ausstellung des Künstlers JR an. Der Franzose hat es sich zur Aufgabe gemacht mit Papier und Kleber übergroße Portraits an Häuserwänden oder anderen gut sichtbaren Flächen überall auf der Welt anzubringen. Damit möchte er Aufmerksamkeit auf Menschen lenken, die unter Konflikten oder Missständen leiden. Mittlerweile kann sich jeder an diesem Projekt beteiligen und es als Plattform nutzen, um seine eigene Botschaft zu verbreiten. Die Ausstellung erzählt dabei von der Entstehung und Entwicklung des Projekts und zeigt viele Beispiele. Der oft als langweilig betrachtete Museumsbesuch entpuppte sich damit erneut als inspirierende Erfahrung. Da uns das Wetter auch an diesem Tag wohl gesonnen war, entschieden sich danach viele von uns, in der Isar baden zu gehen. Dort ließen wir uns von der starken Strömung durch den Fluss treiben, um den Tag abzuschließen.
Der Donnerstag markierte schon den letzten vollen Tag unserer Studienfahrt. Um also jeden zufriedenzustellen gab es mehrere Ausflüge zwischen denen wir wählen konnten. Eine kleine Gruppe um Herrn Schröder-Schroedter erkundete mittels digitaler Führung den Campus der Technischen Universität München in Garchingen. Zur gleichen Zeit schaute sich eine weitere Gruppe unter der Führung von Frau Goebel, Frau Martinschledde und Herrn Sundermann das
Olympia-Gelände an, welches dieses Jahr sein fünfzigjähriges Jubiläum feiert. Die beeindruckende Architektur der Stadien in Kombination mit den Grünanlagen und dem belebten Studentenviertel machen es zu einer immer noch sehenswerten Attraktion, die alle von uns begeisterte. Direkt daneben besuchten die Autoenthusiasten unter uns mit Herrn Koch das BMW-Museum mit einigen historischen Rennwagen, während alle Pflanzenliebhaber einen Ausflug in den botanischen Garten unternahmen. Kakteen, tropische Gewächse und eine Atmosphäre die dem Regenwald gleicht mitten in München; das war ein gleichermaßen ungewöhnliches wie auch faszinierendes Erlebnis. Die Mittagspause und den restlichen Tag verbrachte ein Großteil des Jahrgangs dann damit, die Stadt noch einmal auf eigene Faust zu erkunden oder in einem der vielen öffentlichen Gärten in München in großartigem Ambiente und bei wieder einmal tollem Wetter Karten zu spielen.
Nach einer lehrreichen und äußerst anstrengenden Woche machten wir uns dann am Freitag völlig erschöpft auf den langen Rückweg nach Hamburg. Unsere gemeinsame Zeit hätten wir uns vermutlich nicht besser wünschen können; wir haben eine sehr schöne Stadt besichtigt, vieles erlebt und gelernt und sind als Jahrgang zusammengewachsen. Alles in allem war es somit eine durchweg gelungene Studienfahrt.
Mats Weigel