Lateinfahrt – Köln 2022
Lateinfahrt - Köln 2022
Nach zwei Jahren „Zwangspause“ auf nach Köln in das „Rom des Nordens“
Salvete!
Am Mittwoch, den 8. Juni 2022 starteten wir, die Lateiner_innen der Klassen 11/2, 11/3 und 11/4, morgens pünktlich mit unseren Lehrer_innen Frau Lübben, Frau Meyer-Bienert, Frau Grewe und Herrn Mirchandani unsere Lateinfahrt nach Köln und Xanten.
Nach ca. zwei Stunden Fahrt wachten die Busreisenden bei der ersten Pause auf und der erste McDonalds wurde fleißig genutzt oder Mamas handgemachte Sandwichs wurden gegessen. Danach ging es auch schon weiter und nach sieben Stunden Fahrt kamen wir endlich in Köln an. Bei „strahlendem“ Regen marschierten wir direkt aus dem Bus zum Kölner Dom, um unsere Domführung nicht zu verpassen. Ausgestattet mit Kopfhörern erfuhren wir etwas über die 600 Jahre Baugeschichte des Kölner Doms.
Danach ging es zum Hostel und die Zimmereinteilung stand bevor. Einige, die Glück hatten, bekamen sogar einen Fernseher. Andere, wie z.B. Frau Lübben, gingen leider leer aus. Jedoch kann man einstimmig sagen, dass die Lehrer_innen eine gute Wahl beim Aussuchen des Hostels getroffen hatten – das Frühstück war üppig, die Betten war ganz angenehm, Duschen und Toiletten waren sauber. Nur die Hitze in den Zimmern machte uns zu schaffen, besonders wenn es Gruppentreffen auf einem kleinen Zimmer gab. Abends wurde dann das erste Fastfood verzehrt, wie z.B. ein Burger bei Burgerking oder ein Döner. Ab 22 Uhr sollte dann jede/r im Hostel sein und ab 23 Uhr jede/r auf seinem bzw. ihrem Zimmer, was bei uns natürlich einwandfrei geklappt hat 🙂
Der Abend konnte auch mit einer Tischkickerrunde gegen Frau Lübben, Herrn Mirchandani oder Frau Grewe verbracht werden, wobei diese manchmal gewonnen und manchmal verloren haben.
Am Donnerstagmorgen mussten wir früh raus, da wir „per pedes“ zum Römisch-Germanischen-Museum gingen. Dort wurden beide Lateingruppen durch die Ausstellung geführt und wir erfuhren etwas über das Leben der Römer_innen in der „Colonia Claudia Ara Agrippinensium“. Wir bekamen z.B. einen Einblick in die Religion und die beeindruckend ausgefeilte (Handwerks-)Kunst der Römer_innen. Viele Funde aus dem römischen Köln, dessen Überreste sich unter unseren Füßen befanden, waren überraschend gut erhalten und ein faszinierender Anblick.
Nach einer kleinen Mittagspause in der Kölner Innenstadt erlebten wir bei mittlerweile sehr schönem Wetter eine angenehme Schifffahrt über den Rhein, wo wir Köln aus der Ferne bewundern und uns zurücklehnen und die Sonne und den Wind genießen konnten. Allerdings nur so lange, bis uns der römische Wettergott Jupiter einen Strich durch die Rechnung machte: Irgendwann regnete es plötzlich wie aus Eimern, was alle dazu veranlasste, in das Innere des kleinen Schiffs zu gehen, abgesehen von einem Todesmutigen, der mit einem Regenschirm bewaffnet die Stellung hielt.
Nach der Bootsfahrt navigierte uns die ortskundige Frau Grewe durch die Stadt, bis wir die Eisdiele von Lukas Podolski erreichten und dort ein leckeres Eis aßen.
Nach dem Eis bekamen wir wieder Freizeit bis 22 Uhr und je nach Gruppe wurde entweder der Geheimtipp von Frau Grewe, das Gigacenter, ausprobiert, geshoppt oder der wunderschöne Nagasaki-Park besucht. Jedoch hatten alle – egal, wie und wo – eine Menge Spaß und krönten den Abend wieder mit einem leckeren Abendessen in einer Pizzeria oder in einem japanischen Restaurant.
Der nächste Tag begann wieder mit einem reichhaltigem Frühstück (inklusive Pancake-Maschine!!!) im Hostel und dann ging es mit dem Bus zu einem weiteren Highlight der Fahrt: in den Archäologischen Park nach Xanten. Durch Ausgrabungen sind noch einige Fundamente aus der Römerzeit zu sehen, wie z.B. die Thermen. Andere Gebäude wurden allerdings rekonstruiert, wie z.B. das Amphitheater, der Hafentempel und die Herberge mit den Handwerkerhäusern. In einer ersten allgemeinen Führung erfuhren wir etwas über die Stadt Xanten, z.B. dass sie früher „Colonia Ulpia Traiana“ hieß. Unser Guide war ein ehemaliger Lateinlehrer, sodass wir mit einigen lateinischen Sätzen unser Latein etwas auffrischen konnten. Mit großer Begeisterung erzählte er uns etwas über die Entstehung der „colonia“, das Amphitheater, die römischen Straßen und Wasserleitungen und insbesondere über die beeindruckenden Thermen der Römer_innen. Nach dieser Einstimmung gab es noch drei thematische Führungen über den römischen Schiffsbau, die Rolle der Frau in der Antike und die Thermen in Xanten, auf die wir uns je nach Interesse verteilten. Bei dem Thema Thermen erfuhren wir z.B. etwas über die römischen Abwasser- und Frischwasserleitungen und über die Thermen in Xanten, die der Kaiser Hadrian erbauen ließ. Die Grundrisse der Thermen in Xanten sind bis heute gut erhalten und die Kalt,- Warm und Heißbecken konnten damals bis zu 800 Römer_innen nach dem Merksatz „water, warmth und well-beeing“ verwöhnen. Danach erkundeten wir den Archäologischen Park noch auf eigene Faust, allerdings gab es in dem riesigen Park so viel zu entdecken, dass es leider unmöglich war, sich alles genau anzusehen.
Zum Abschluss gab uns Jan-Linus auf seiner Ukulele noch ein kleines „Konzert“ im Amphitheater und als Abschluss schoss Herr Mirchandani dort noch ein Gruppenbild von uns in der Ehrenloge der Römer_innen. Danach ging es mit dem Bus auch schon wieder zurück nach Köln, wo wir um 19 Uhr mit den Lehrer_innen in einem Brauhaus lecker Essen gingen und dort von ihnen ein lokales „Freigetränk“ spendiert bekamen.
Müde und satt fielen wir dann (fast alle) in unsere Betten, da wir am morgen früh heraus mussten, um mit dem Bus nach Hause zu fahren. Dementsprechend verlief die Busfahrt auch ruhig bis wir ankamen und alle ihre Eltern wieder begrüßen konnten. Frau Lübben schaffte es sogar noch (mit fachkundiger Hilfe) das leider liegengebliebene Auto eines Schülers zu überbrücken, damit dieser es noch pünktlich zum Saisonabschluss schaffte. Er steht nun ewig in ihrer Schuld 🙂
Nun, das war unsere Lateinfahrt und von allen kann man einstimmig wiedergeben, dass dies eine richtig schöne Zeit war, in der wir nicht nur Spaß hatten, sondern auch eine Menge gelernt haben.
Nach der langen Zeit der „Fahrten-Zwangspause“ durch Corona haben wir diese Fahrt sehr genossen. Das Ziel Köln (das „Rom des Nordens“) war eine gute Alternative für die traditionelle Lateinfahrt nach Rom oder Sorrent und somit konnten wir nun unsere sechsjährige „Lateinkarriere“, die für die meisten nun zu Ende geht (einige sind allerdings noch nicht mit ihrem Latein am Ende), gebührend krönen.
Ein großes Dankeschön hier nochmal an unsere motivierten Begleiter_innen Frau Lübben, Frau Grewe, Frau Meyer-Bienert und Herr Mirchandani, da ohne Sie dies nicht möglich gewesen wäre.
Valete!
Charlotte, Finn, Luisa, Isa