Lateinfahrt – Sorrent 2017
Lateinfahrt - Sorrent 2017
Einleitende Worte
„Wir wollten sie fragen, ob die Italienfahrt jetzt überhaupt stattfindet, obwohl Frau Meyer-Bienert nicht da ist, und ob sie das jetzt machen.“ Mit dieser oder einer ähnlichen Bemerkung ging es los. Hätte der Kurs mich als Lateinlehrer zu dem Zeitpunkt schon besser gekannt, wäre diese Anfrage beinahe schon als rhetorisch kategorisierbar gewesen.
Obwohl Frau Meyer-Bienert leider nicht dazu kam, Ihre Vorbereitungen für die Lateinkursfahrt persönlich abzuschließen, gelang es der Lateinfachschaft mit gegenseitiger Hilfe und der telefonisch/elektronischen Unterstützung durch die Urheberin, die Italienfahrt der 10/3 vom 27.05. bis zum 01.06.2017 zu organisieren. Frau Minkler ersetzte Herrn Bröer, Frau Meyer-Bienert ließ sich durch Herrn Soldan vertreten; das Programm wurde um ein paar Punkte ergänzt, Geld eingesammelt, ein Kurssatz Koffer gepackt; und dann konnten wir auch schon abfliegen.
Von unserem frühmorgendlichen Abflug in Fuhlsbüttel bis zu unserer (verspätet) abendlichen Ankunft am gleichen Ort vergingen fast sechs ebenso schöne wie lehrreiche Tage. Auf dem Programm standen der Vesuvkrater, die Ausgrabungen von Herculaneum und Pompeji, eine geführte Bustour über die Phlegräischen Felder mit geologischen und archäologischen Erkenntnismöglichkeiten und die Villa Jovis auf Capri.
Um es kurz zu machen und nicht jede spannende oder witzige Anekdote auszubreiten, bieten wir an dieser Stelle zwei Berichte aus Schülerhand und -feder und ein paar Fotos. Die Fotos stammen von Alexander Baumgart und – sofern Alexander auf ihnen zu sehen ist – von Frau Minkler.
Wer mehr wissen will, fragt einfach die Schüler des Lateinkurses 10/3 (2016/17). Mögliche Stichworte: „Schüler dolmetschen Spanisch am Flugschalter“, „Bus auf Küstenstraßen“, „streunende Hunde“, „ein zielsicherer Vogel in Pompeji“, „Sommerwetter auf dem Vesuv“, „Der Schrittzähler läuft immer mit.“, „Zutritt zum Bahnsteig“, „Ich war mir nicht sicher, ob hier wirklich Tote ausgestellt werden.“, „Wir haben hier doch schon alles gesehen, wir brauchen keine Freizeit.“ und natürlich „Aufstampfen und Steinewerfen im aktiven Vulkankrater“.
Tag 3 – Pompeii (29.05.2017)
Endlich mal ausschlafen!
Heute ging der Tag erst später los und wir alle hatten mal die Gelegenheit, unseren müden
und erschöpften Füßen eine etwas längere Pause zu gönnen.
Doch zu viel Entspannung hatten wir auch nicht, denn dann fuhren wir mit der Bahn zu der Stadt Pompeii, die 79 nach Christus durch den Ausbruch des Vesuvs verschüttet worden war und mittlerweile wieder ausgegraben ist.
Die Bahnfahrt selbst war schon ein Abenteuer, denn nicht nur Musiker haben den
Geräuschpegel der Bahn erheblich ansteigen lassen, sondern auch die poltrige Strecke und das zugige Innere der Bahnabteile waren so ganz anders als wir es aus Deutschland kannten.
Einer der Tunnel, durch den wir fahren mussten, war extrem lang, ungefähr fünf Minuten Fahrt in Finsternis, in denen eine Vollbremsung und eine starke Beschleunigung inbegriffen waren.
In Pompeii angekommen, war es ganz schön heiß und durch unser ständiges Verlaufen in dieser riesigen Stadt, die uns wie ein großes Labyrinth vorkam, auch ziemlich anstrengend.
„Aber durch Blut und Schmerz bleiben Erinnerungen länger erhalten!“, Zitat von Herrn
Soldan. Und damit hat er wohl auch Recht.
Von der riesigen Stadt ist noch sehr viel erhalten und nicht nur die Erzählungen von Herrn Soldan, sondern auch die vorbereiteten Referate der Mitschüler halfen uns dabei, viel Interessantes über Pompeii zu erfahren.
Besonders spannend fanden wir die damaligen Freizeitanlagen, die römischen Thermen, sowie das historische Amphitheater, in welches bis zu 20 000 Zuschauer gepasst hatten!
Auch ein antikes Bordell, eine geheimnisvolle Villa und das weitreichende Forum gehörten zu unserer Besichtigung dazu.
Wir waren ziemlich erstaunt, wie viele Gedanken hinter machen Dingen der Stadt stecken, wie zum Beispiel, dass die Ausrichtung des Forums umgeändert wurde, nur damit der Vesuv über dem Jupiter-Tempel steht.
Zu dem ebenfalls interessanten, aber auch etwas gruseligen Teil unseres Ausflugs kamen wir, als wir uns die Ausstellungen der Skelette der Menschen, die damals vom Vesuv verschüttet worden waren, ansahen.
Dass die Archäologen viel Mühe in das Projekt investiert hatten, konnte man auch an den Nutzflächen erkennen, die der Bepflanzung vor dem Vesuvausbruch ähneln.
So wird zum Beispiel immer noch Wein auf den Feldern angebaut, wo er vermutlich früher wuchs.
Insgesamt war der Ausflug nach Pompeii wirklich spannend, aber auch anstrengend und wir waren froh, als wir abends die Abkühlungsmöglichkeiten unseres Campingplatzes nutzen konnten.
Bericht: Eva Middendorf, Lisa Schletter, Rebekka Heicke und Annika Rilling
Bilder: Alexander Baumgart
Tag 5 – Capri (30.05.2017)
Nachdem wir zum Hafen von Sorrent gegangen waren, um unsere Fährentickets um 8:30 Uhr zu holen, ging es auch schon los. Auf nach Capri! Während der Überfahrt zur Insel hatte man schon einmal einen wunderschönen Blick auf Sorrent und die vom Nebel verschleierten Berge. Sogar an 'unserem' Campingplatz und 'unserer' Strandpromenade sind wir vorbeigefahren und konnten diese aus einer anderen Perspektive sehen.
Nach circa einer halben Stunde in Capri angekommen, wurden wir überfallen von Tourguides, die uns Bootstouren oder Rundfahrten auf Capri verkaufen wollten, doch wir hatten bereits ein Ziel – die Villa Jovis.
Es ging also los, durch die kleinen Gassen Capris mit unzähligen bunten Pflanzen, Palmen, kleinen mediterranen Häuschen aneinander gereiht, mehr Touristen und ab und zu ältere Bewohner der Insel, die die unregelmäßigen Stufen und Steigungen nicht zu stören schienen, während sie ihren Einkauf nach Hause brachten, wobei wir, vor allem bei diesen Temperaturen, sehr außer Atem waren.
Doch niemand gab auf, denn je höher man kam, desto schöner wurder der Ausblick, den man ab und zu erhaschen konnte, wenn man durch Gärten oder kleinere Gässchen schaute. Und dann haben wir endlich nach fast 2 Stunden Fußmarsch den letzten Sandweg erreicht, der uns direkt zur Villa führte.
Als wir dann oben angekommen waren, kamen alle nicht aus dem Staunen über diesen atemberaubenden Ausblick heraus, doch trotz der Aufregung mussten nun zwei von uns ein Referat über die Insel Capri halten. Nachdem wir diesem zugehört hatten, gingen weiter nach oben auf die Aussichtsplattform mit der Sanct Maria del Soccorso und der Marienstatue, wo wir uns ein weiteres Referat anhörten, über die Villa Jovis.
Nun gingen wir den ganzen Weg wieder hinab, um zum Hafen zu gelangen. In der 'Innenstadt' hatten wir alle eine halbe Stunde Zeit, ein bisschen durch die Geschäfte zu gehen und uns ein bisschen umzuschauen. Dann nahmen wir um 13:00 die Fähre zurück zum Hafen von Sorrent und hatten ab dann Freizeit.
Bericht und Bilder: Alexander Baumgart