Deutsch

„Ich, ohne Bücher, bin nicht ich.“
(Christa Wolf)

Die enge Verbindung von Lektüre und Identität - eine Vorstellung aus einer vergangenen Zeit?

Ist es nicht eher so, dass die Lese- und Schriftkultur in der deutschen Bevölkerung einen langsamen, dennoch stetigen  Niedergang erfährt, sodass manch Sprachwissenschaftler davon redet, dass die Welt von morgen keine Menschen mehr brauche, die lesen oder schreiben können?

Ganz so pessimistisch blickt unser Fachbereich Deutsch am Gymnasium Neu Wulmstorf nicht in die Zukunft. Das digitale Zeitalter hat bereits unsere wichtigsten Kulturtechniken, das Lesen und Schreiben, fundamental verändert. Und weitere Entwicklungen und Neuerungen werden diesen Prozess vorantreiben.

Doch trotz aller Veränderungen wird sich der Mensch auch zukünftig nur dann sicher und verständig in der Gesellschaft zurechtfinden, wenn er des Lesens und Schreibens mächtig ist.

Und nicht nur das ... Gerade das Lesen schließt uns noch zahlreiche weitere Türen auf. Oder um es mit den Worten bekannter Schriftsteller zu sagen:

„Lesen ist ein kreativer, selbstgewählter, einsamer, herrlicher Prozess, durch nichts zu ersetzen.“
(Günter Grass)

„Lesen ist Denken mit fremdem Gehirn.“
(Jorge Luis Borges)

 

DER BILDUNGSBEITRAG DES FACHES DEUTSCH

Das Kerncurriculum des Niedersächsischen Kultusministeriums hält fest:

„Der Deutschunterricht im Gymnasium leistet einen wesentlichen Beitrag zur sprachlichen, literarischen und medialen Bildung der Schülerinnen und Schüler. In der Auseinandersetzung mit Texten und Medien und in der Reflexion sprachlichen Handelns entwickeln sie Verstehens- und Verständigungskompetenzen, die ihnen helfen, die Welt zu erfassen und eigene Positionen und Werthaltungen begründet einzunehmen. Das Fach Deutsch trägt damit zur Persönlichkeitsbildung der Schülerinnen und Schüler bei.“ (KC Sek. I, S. 5)

Aus diesen Gründen zählt das Fach Deutsch zu den schulischen Kernfächern. Es wird in allen Jahrgangsstufen unterrichtet, auch die angehenden Abiturientinnen und Abiturienten müssen in allen Semestern Deutsch belegen und in ihr Abiturzeugnis einbringen.

Die Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler, aber auch an den Unterricht sind vielfältig. Im Wesentlichen werden vier Kompetenzbereiche vermittelt:

    • Sprechen und Zuhören
    • Schreiben
    • Lesen - Umgang mit Texten und Medien
    • Sprache und Sprachgebrauch untersuchen

Verschiedene Methoden und Arbeitstechniken werden mit den Inhalten der einzelnen Kompetenzbereiche verknüpft.

Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, muss der Deutschunterricht vieles leisten: Die Rechtschreib- und Grammatikkenntnisse der Schülerinnen und Schüler müssen über die Jahre stets weiterentwickelt werden, altersangemessene Lektüren aller Art weiten den Blick der Kinder auf die Welt und sich selbst, verschiedene Aufsatzformen stärken das Ausdrucksvermögen, die Auseinandersetzung mit zahlreichen Medien hilft bei der Orientierung in der digitalen Welt.

Aber das ist bei Weitem noch nicht alles: Kerngeschäft ist besonders das Unterrichtsgespräch. Hier lernen Schülerinnen und Schüler, sich auszudrücken, Positionen einzunehmen, sich in andere hineinzuversetzen und zuzuhören, im Miteinander Ergebnisse zu formulieren und Lösungen zu entwickeln. Und dies in ganz unterschiedlichen Sozial- und Darstellungsformen - unter anderem auch im szenischen Spiel.

Daraus lässt sich - wie das Kerncurriculum einfordert - schließen: Der Deutschunterricht leistet einen wichtigen Beitrag zur Bildung und Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler.

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